Ein Hoch auf die Gastlichkeit
Einheimische und Urlauber, Fröhliche und Nachdenkliche – und natürlich Hungrige und Durstige: Das Bräustüberl nimmt sie alle auf. Unter den Gewölben im Tegernseer Schloss ist sie daheim, die berühmte „Liberalitas Bavaria“, und das seit über drei Jahrhunderten. Heute ist das Bräustüberl zugleich ein Musterbeispiel für das gelungene Zusammenspiel von gewachsener Tradition und moderner Unternehmensführung. Kopf und Motor hinter dieser Entwicklung ist Wirt Peter Hubert.
Er sei „ein junger Wirt der alten Schule“, schrieb ein Journalist jüngst über den Chef des Tegernseer Bräustüberls. Da ist was dran. Nicht nur, weil Peter Hubert einer der jüngsten in der illustren Reihe der Bräustüberl-Wirte sein dürfte (zarte 35 war er bei der Übernahme anno 2003). Sondern weil sich bei ihm scheinbar Gegensätzliches zu einem erfolgreichen Ganzen verknüpft: Der Rottacher ist ebenso Gastgeber mit Leib und Seele wie dynamischer Unternehmer mit Mut und Weitblick, er hat ein sicheres Gespür für das Echte und Althergebrachte – und dazu einen ausgeprägten Hang zu neuen Medien von Facebook bis iPhone. Er ist ein Workaholic, der immer noch Zeit zum Feiern und Genießen findet, und nebenbei einer der großzügigsten Sponsoren der Vereine im Tal.
Damit passt der Wirt gut zu seiner Wirtschaft. Denn auch das Bräustüberl verbindet – und das seit jeher: Schon während der Regierungszeit von König Max I. Josef trafen Einheimische hier auf europäischen Hochadel, es folgten Sommerfrischler und Künstler, Schöne, Reiche, Wichtige und ganz Normale. Bis heute sitzen sie in schönster Eintracht beieinander: Stiletto neben Haferlschuh, Rolex neben Rauschebart – und natürlich jede Menge nationaler wie internationaler Prominenz von Kohl bis Gottschalk. Friedlich, bayerisch, zünftig und gemütlich geht es zu, in diesem tegernseeisch-altbairischen Traditionstempel, der vor allem immer auch ein (H)Ort der wahren Kommunikation von Mensch zu Mensch war, bei der man sich anschaut und anlacht, ohne Unterschied des Geldbeutels, des Titels, der Herkunft und der Religion.
Neben dem vortrefflichen Bier aus dem Brauhaus nebenan sind es längst auch die Speisen, die die Gäste locken. Qualität steht bei Einkauf und Zubereitung an oberster Stelle, Auswahl und Preis stimmen ebenfalls.
Und noch einen positiven Effekt hat der Erfolg: Dank des Zustroms der Bräustüberl-Freunde aus Nah und Fern ist die Traditionswirtschaft in die Riege der größten Arbeitgeber im Tal aufgerückt. Von 60 (zum Jahresende 2003) stieg die Mitarbeiterzahl in der „Ära Hubert“ auf aktuell über 120.
Essen & Trinken: Hier gibt’s Qualität aus der Region
Essen und trinken, so heißt es in Bayern, hält Leib und Seele zusammen. Die besten dieser verbindenden Elemente finden sich auf der Bräustüberl-Speisekarte – in hervorragender Qualität zu vernünftigen Preisen. Ob Gäste nach einer kräftigen Unterlage für die vortrefflichen Biere des Herzoglichen Brauhauses suchen, nach einer Bergtour einen g’scheiten Kohldampf haben oder sie draußen unter unseren Sonnenschirm der Wunsch nach „ebbas Siaß’n“ überkommt – sie haben die Wahl.
Die Küche ist gutbürgerlich-bayerisch, mit einem Schwerpunkt auf regionalen Spezialitäten, darunter – natürlich – Weißwürst’ (vom einheimischen Metzger), Schweinshaxn und Bierbratl, frisches Rindertartar, hausgemachte Bratensülze, Bauernpressack oder auch ein geräuchertes Saiblingsfilet aus der Fischerei nebenan. Die Pfannkuchensuppe zuvor und die Apfelkiacherl oder der Marillen-Palatschinken mit hernach machen das Menü komplett.
Auf den nicht ganz so großen Hunger warten „kloane Sachan“ – kulinarische Raritäten, die man viel zu selten findet: Miesbacher sauer mit roten Zwiebeln, Obazda oder einfach nur ein Butterbrot mit viel frischem Schnittlauch.
… und natürlich: Tegernseer Hell, Spezial oder Dunkel schmecken nirgends so frisch wie hier. Brauhaus und Bräustüberl residieren – wie seit Hunderten von Jahren – unter einem Dach, das Bier kommt via Direktleitung aus den Lagerkellern nebenan.